Das Problem:
Ich fand es immer häßlich, wenn Loks im analog Betrieb am Signal schlagartig stehen blieben. Nun habe ich mir überlegt, wie das möglichst ohne viel technischen und finanziellen Aufwand zu realisieren ist. So schwer war es nicht (und auch wahrscheinlich nicht neu)
Die Lösung:
Vor der eigentlichen isolierten Strecke habe ich noch eine weitere Strecke isoliert und diese mit einem Widerstand mit dem eigentlichen Fahrstrom verbunden. Der Widerstand sollte mindestens 5 Watt abkönnen, ich denke besser ist mehr (Märklinlok fahren i.d.R. mit > 9 Watt) Das funktioniert im Grunde sofort. Die ankommende Lok wird auf der Verzögerungsstrecke deutlich langsamer und ein weiterer Vorteil ist, dass sie unmittelbar stehen bleibt wenn der stromlose Abschnitt kommt. Der stromlose Abschnitt kann dann auch sehr kurz sein (Aufpassen bei Dampfloks mit Schleifern am Tender) Ich arbeite bis jetzt erfolgreich mit 270 mm Strecke stromlos.
Ich habe zur Zeit nur einen Widerstand mit 10 Ohm, denke aber, das ist zuviel. Irgendwo zwischen 5 und 7 wird ein guter Wert sein.
Wie ich das Problem gelöst habe, das die Verzögerungsstrecke bei offenem Signal nicht verzögert, kann man auf der kleinen Skizze sehen: (der Zug kommt in allen Skizzen von rechts)
Die hier grün eingezeichnete Verbindung überbrückt den Widerstand. Dadurch fließt in der ‘Bremsstrecke’ B fast der gleiche Strom wie im Rest der Anlage. Das Signal hat auf einer Seite zwei Steckbuchsen (hier Märklin ArtNr 7039, andere haben bestimmt eine ähnliche Buchse). Diese Buchsen sind nichts weiter als ein Schalter, der geschlossen wird, wenn das Signal den Zug frei schaltet. Läßt man diese grüne Brücke weg, dann fährt der Zug auf der Strecke B immer langsamer, was häßlich ist.
Die Kosten:
Sind minimal. 5 Watt Widerstände liegen bei Conrad bei etwas unter 1 Euro, dazu ein paar Kabel und zwei Stecker (ich habe es an das Signal gelötet, damit nicht die Stecker auf der Anlage zu sehen sind). Fertig!
Variationen:
Sind möglich, indem man nicht nur 1 Verzögerungsstrecke einbaut, sondern gleich 2 oder mehr. Diese müssen dann alle vom Signal überbrückt werden. Ich habe das nicht getestet, aber es würde in etwa so aussehen:
Hierbei müßte der Widerstand, der an Strecke C angeschlossen ist kleiner sein, als der, der an Strecke B angeschlossen ist. Es sollte funktionieren.
Einsatzgebiete:
In einem Bahnhof ist es sicherlich interessant einen Aufbau mit 2 Verzögerungsbereichen zu erstellen. Ich könnte mir den Aufbau aber auch gut im Schattenbahnhof vorstellen. Besonders dort, wo (wie bei mir) nicht viel Platz ist. Hier geht es nicht darum, dass es nett aussieht, wenn der Zug langsamer wird, sondern darum, das der Zug mit möglichst geringer Geschwindigkeit vor der stromlosen Strecke ankommt, damit er A) nicht über dieselbe hinausrollt und B) diese Strecke so kurz wie möglich sein kann.
Ergänzung 12/2004
Ich kann inzwischen sagen, das 10 Ohm viel zu viel ist. Ich bin derzeit ganz glücklich mit 4,8 Ohm und 11 Watt (5 Watt wird langfristig zu heiß) . Das Problem sind die unterschiedlich schnellen Züge, die ja alle an dem stromlosen Abschnitt ankommen sollen (und nicht vorher verhungern;-)
Hier gibt es diesen Widerstand bei Conrad. In der Regel werden darunter auch andere Größen angezeigt. Hier kann man andere ausprobieren.
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Hier ein kleines Video:
Ich weise darauf hin, dass ich hier alle Angaben nach bestem Wissen mache. Ich übernehme aber keinerlei Gewähr für Nachahmer. Sie basteln ausschließlich auf eigenes Risiko.
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