Kontaktgleis im Eigenbau (Märklin M-Gleis)

Ich hatte das Problem, dass ich eine Gleisbesetztmeldung für einen Gleiswendel mit dem großen Radius vom Märklin M-Gleis benötigte. Doch es gab hier keine Kontaktgleise, mit denen das sehr schön zu realisieren ist. Also habe ich im Forum des Miniatur Wunderlandes nachgefragt wie es geht. Die einfachste Lösung ist ein Umbau eines M-Gleises mit dem benötigten Radius, welches ohne Probleme auch mit jedem anderem M-Gleis zu machen ist.

Da das Foto im Beitrag vom Miwula inzwischen nicht mehr zu sehen ist hier noch mal der Beitrag von Soko (wer den ganzen Thread lesen will, sucht den Benutzer Soko und einen Beitrag vom 30.07.2004 im Forum)

Soko schreibt:

“Zunächst ziehe ich an einer Seite den Masse-Gleisverbinder ab.
Dann trenne ich dieses Gleis ca 16 cm hinter dem abgezogenen Gleisverbinder mit einer Dremel-Trennscheibe durch. Eine Puksäge würde wohl auch gehen.
Dann biege ich mit einem Uhrmacherschraubenzieher die Gleislaschen dieses Gleisstückes (nicht der verbleibenden 2 cm) auf ca. 90 Grad zum Gleiskörper auf und entnehme das Gleisstück. An ein Ende löte ich sodann ein Anschlußkabel, ziehe einen schwarzen Schrumpfschlauch über das Gleis und schrumpfe ihn mit der Heißluftpistole (BTW. Schrumpfschläuche gibt es oft preiswert bei Ebay).
Dann bohre ich ein Loch in den Gleiskörper und ziehe dort das Anschlußkabel durch.
Zuletzt setze ich das Gleisstück wieder ein und biege die Gleislaschen mit einem Seitenschneider wieder vorsichtig zusammen. Beim Zusammenbiegen ist darauf zu achten, dass die Laschen den Schrumpfschlauch nicht durchbohren. Ich klemme deshalb hierbei Anschlußkabel und Gleiskörper an ein Ohmmeter. Sollte eine Lasche doch einmal den Schrumpfschlauch durchbohren reicht es, diese Lasche leicht zurückzubiegen.”

Ich habe mich an diese Methode nicht herangetraut, weil ich befürchtet habe, dass ich das Gleis nicht wieder in die richtige Position bekomme. Aber das machen die Laschen schon ganz allein.

Hier ein paar Bilder und was ich anders gemacht habe:

So sieht das aufgebogene Gleis aus. Wichtig ist ein ganz kleiner Schraubenzieher zum Aufbiegen.

kontaktgleis1

Ich habe das Kabel mittig angelötet, da ich befürchtet habe, das an einem Ende ein Kontakt zur Masse entstehen könnte. Ist etwas fummeliger, da man dann ein kleines Loch in den Schlauch machen muss um das Kabel dort durchzuziehen. Dafür habe ich kein Loch in das Gleis gemacht.

kontaktgleis2So sieht das fertige und eingebaute Gleis aus. Ich habe an beiden Enden des Gleises 2 cm stehen lassen, so wie es bei den Originalgleisen auch der Fall ist. Am Ende habe ich wie auf dem Bild zu erkennen etwas Schrumpfschlauch unterlegt. Dadurch schaffe ich einen sauberen Übergang zum isolierten Abschnitt. Ich hatte es erst ohne, aber dann leider nur mit Entgleisungen. Soko hat das gelöst, indem er von der Gleisoberkante etwas abgeschliffen hat.

kontaktgleis3

Ich werde diese Methode auch für meinen Schattenbahnhof benutzen, wo ich möglichst kurze Schaltgleise benötige. Wer es auf die Spitze treiben will kann so auch 1/4 Gleise als Kontaktgleis nutzen. Manchmal ist halt nicht viel Platz.

Hier gibt es Schrumpfschlaub bei Conrad. Unter dem Artikel werden auch andere Größen angezeigt. Im Zweifel ausprobieren!

Und wer nicht genug Litze hat bekommt sie hier günstig. Die 100 m Rolle hält lange … Auch hier findet ihr unter dem Artikel andere Farben!

Ich weise darauf hin, dass ich hier alle Angaben nach bestem Wissen mache. Ich übernehme aber keinerlei Gewähr für Nachahmer. Sie basteln ausschließlich auf eigenes Risiko.

Bei Fragen Kommentar oder Kontakt nutzen…

 

11 Kommentare

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  1. Hallo Matthias, ich glaube, der Schrumpfschlauch muss an der Oberkante auf-/abgeschnitten werden, sonst ergiebt die „Isolierung“ keinen Sinn. Das Schienenstück soll ja gegen Masse (beim M-Gleis den gangen Bahnkörper) isoliert werden. Baue nach Jahren auch wieder eine M-Gleis-Anlage auf. Werde auf Deinen Seiten munter weiterlesen.
    Gruß Bodo

  2. Hallo Bodo!
    Genau so habe ich es auch gemacht. Sorry, wenn das nicht rüberkommt.

  3. Wenn ich das richtig sehe, dann geht es hauptsächlich darum die Schiene gegen den Bettungskörper zu isolieren. Simple und tolle Idee. Klasse.

  4. Hallo Matthias,
    die Idee ist wirklich genauso genial wie der Rest der Homepage. Bei einem Punkt stehe ich allerdings auf dem Schlauch bzw. habe etwas übersehen. Tippe auf letzteres 😉
    Wird nicht mit jeder Achse ein eigener Schaltimpuls ausgelöst? Bei diesem Schaltgleis als „K0“ müssten die Relais im Schattenbahnhof bei jedem Zug x Mal schalten. Oder eignet sich die Lösung „nur“ zum stromlos-schalten?

    Gruß Sebastian

    1. Hallo Sebastian
      Nein, das hast Du schon richtig verstanden. Das macht nach meiner Erfahrung den bistabilen Relais aber nichts aus. Sie werden mit jedem Impuls dahin geschaltet, wo sie hin sollen.
      Alles verstanden?

  5. Hallo,
    deine Antwort habe ich erst jetzt gelesen. Vielen dank für die Erklärung 🙂 Ich habe mir deine Beschreibung eben nochmal ganz genau durchgelesen und meinen Gedankenfehler selbst gefunden. Bin davon ausgegangen, dass das Relais mit jedem Impuls hin und her springt. Zurückgeschaltet wird aber mit einem anderen Kontaktgleis.

  6. Hallo,
    habe deine Seite gefunden weil ich auf der Suche nach einer Schattenbahnhofsteuerung bin und bin gerade dabei mit meinem Sohn ein M-Gleis Projekt aufzubauen. Kannst du mir bitte beschreiben wie dann der Kontakt bzw. der Impuls an deine Steuerung gesendet wird. Was genau passiert eigentlich wenn der Zug über den o.g. isolierten Abschnitt fährt ? Bleibt er da nicht stehen weil er keinen Strom hat ?

    1. Wenn es um das Kontaktgleich geht: Nein, er bleibt nicht stehen, weil der Strom von dem Gleis auf der anderen Seite kommt. Und genau daher kommt auch der Strom für den Kontakt, der durch die Achsen der darüber fahrenden Züge und Waggons geleitet wird. Ich hoffe, dass hilft. Fragen besser per Mail…

  7. Guter Tipp, aber scheinbar nur für Modellbauer mit viel Geduld und extrem feinem Fingerspitzengefühl 😉
    Bei mir brachen nämlich Immer alle Gleislaschen beim zurückbiegen ab. Werde mir was anderes überlegen (müssen). Ich habe mal von der „Kupferband“ Methode gelesen….

    und nun von mir ein Tipp: Das Kabel kann man schöner verlöten und verlegen – man könnte auch theoretisch ein dünneres nehmen. Für Schaltimpulse Relais oder gar dig. Rückmeldung sollte es reichen.
    Man könnte das Kabel auch ein wenig parallel zur bearbeiteten Schiene verlegen und dann einen schöneren „Abgang“ herstellen – bzw. sogar ein Löchlein bohren und dort das Kabel verschwinden lassen.

  8. Wo muss das gelötete stromdrät auf an geschlossen werden

    1. Hallo. Das kommt darauf an, was man damit schalten will. Die einfachsten Anwendungen sind Signale oder Weichen schalten. Dafür mit einem der beiden blauen Kabel verbinden, je nachdem, was man schalten will.

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